Fisch & Fleisch

Winter Soulfood: Rindspörkölt

Januar 18, 2017

In den letzten beiden Wochen ist der von uns heiß ersehnte Schnee endlich angekommen; und das gleich massenhaft. Die täglichen Babyspaziergänge  – meistens sogar zweimal am Tag, je nach Laune des Kindes –  finden dadurch in einer wunderschönen Winterlandschaft statt, an der man sich kaum sattsehen kann. Es hat etwas Magisches, im fast knietiefen Schnee durch den Wald zu laufen und die letzten Sonnenstrahlen des Tages dabei zu erwischen – du fühlst dich, als wärst du die Einzige dort (und manchmal bist du es auch), hörst die Stille und spürst die Kälte und durch die tiefstehende Sonne wird am Nachmittag alles in ein wunderschönes Licht getaucht.

 

 

Zu den eisigen Temperaturen ist Soulfood wie Rindspörkölt genau das Richtige. Und um an dieser Stelle ein wenig auszuholen: in der Familie bin zwar nicht unbedingt ich diejenige welche, die immer alles besser weiss (ich kann die anderen fast lachen hören…), aber was das betrifft, kann ich meine ungarischen Wurzeln nicht verleugnen und muss ein bisschen Haare spalten. Also, es ist so: Pörkölt ist nicht gleich Gulasch! Das, was westlich des Neusiedler Sees gemeinhin Gulasch genannt wird, entspricht dem hier vorgestellten Rezept und ähnelt einem Ragout. Wenn man allerdings in Ungarn von Gulasch spricht, meint man in den meisten Fällen die Gulaschsuppe, mit viel Flüssigkeit, gewürfelten Kartoffeln und Nockerln (daneben gibt es auch noch „Paprikás“, dass eigentlich nur aus weißem Fleisch und mit Sauerrahm oder Sahne zubereitet wird). Das ist ganz, ganz wichtig und darf auf keinen Fall verwechselt werden 🙂 Exkurs und Klugschiss sind hiermit abgeschlossen.

Natürlich gibt es auch für Pörkölt eine Vielzahl verschiedener Zubereitungsarten, jede Familie hat ihr eigenes Rezept dafür; das ursprüngliche Rezept stammt von meiner Mama, ich habe es nur leicht abgewandelt. Selbstverständlich kommt aber an das Original nichts ran und bei ihr schmeckt es am besten. Das behaupten zwar immer alle von ihren Müttern, aber bei meiner stimmt es auch 🙂

 

Das Wunderbare an diesem Gericht ist, dass man es hervorragend auf Vorrat kochen kann, was es zum perfekten Familienessen macht. Ihr könnt sowohl Rind- als auch Schweinefleisch verwenden – hier habe ich einfach eine große Anzahl kleingeschnittener Rindsschnitzeln verwendet, einfach aus dem Grund, weil sie gerade günstig in der Rabattecke meines Supermarktes erhältlich waren. Außerdem lassen sich eine Vielzahl von Beilagen dazu kombinieren, angefangen von Spätzle, Nudeln, Polenta oder aber auch einfach nur frisch aufgebackenes Weißbrot.

Das Wichtigste ist, dass man viel Zeit für das Kochen einplant. Damit das Fleisch zart wird, muss es unter Umständen mehrere Stunden vor sich hin köcheln. Exakte Zeitangaben sind schwierig, fertig ist das Ganze, wenn man das Fleisch leicht mit einer Gabel zerteilen kann.

Genießt diese wundervollen Wintertage und habt es schön!

Patricia XX

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