Vergangenen Sommer wollten wir etwas ganz Verrücktes und Abwegiges machen und buchten deshalb eine Ferienwohnung in Peschiera am Gardasee, gleichzeitig mit mehreren Tausend anderen Tirolern und Gästen aus Deutschland. Nun: der Gardasee ist zwar sehr schön und alles, aber auch leicht erreichbar für alle anderen aus unserem Bundesland. Man kann guten Gewissens sagen, dass im Hochsommer oder an einem verlängerten Wochenende mehr Autos mit Innsbrucker Kennzeichen in Lazise auf dem Parkplatz stehen, als daheim. Willst du lang nicht mehr gesehene Bekannte oder Nachbarn treffen – fahr zum Gardasee!
Für uns war Peschiera allerdings nur als Zwischenstopp gedacht. Unser eigentliches Ziel war die Toskana, wo wir aber mit einem Baby nicht direkt durchfahren wollten. Schon aus diesem Grund bot sich das Meer der Tiroler an, hier ein paar Nächte zu verbringen und kurz durchzuschnaufen.
Der Ort selbst hat mich nicht so beeindruckt, muss ich zugeben. Ich finde Lazise und Bardolino viel schöner und malerischer und auch von den Einkaufs- und Essensmöglichkeiten her vielfältiger. Von der Besitzerin unserer Ferienwohnung haben wir aber sehr gute Tipps für die Gegend bekommen, die ich euch unbedingt weitergeben möchte. Solltet ihr also in nächster Zeit an das südliche Ufer des Gardasees fahren: unbedingt weiterlesen 🙂
Borghetto di Valeggio sul Mincio
Der kleine Mühlendorf ist etwa 20 Minuten Autofahrt vom See entfernt und ein absoluter Geheimtipp. Sie ist winzig klein, die Altstadt besteht im Wesentlichen nur aus ein paar Wohnhäusern, kleinen Geschäften und einigen Restaurants. Dennoch war das eines der schönsten Abende mit wundervollem Essen während unserer Reise.
Borghetto liegt direkt am Fluss Mincio, einem Abfluss des Gardasees, das direkt durch den Ort fließt. Einmal im Jahr findet auf der alten Brücke Ponte Visconti das Tortellinifest statt. Die Einheimischen stellen auf der Brücke unter freiem Himmel lange Tafeln auf und essen – wie der Name schon erahnen lässt – Pasta.
Sehr empfehlen kann ich das Restaurant Lo Stappo. Es liegt direkt am Fluss, wenn ihr Glück habt, könnt ihr den Tisch am Ende der Terrasse erwischen (unbedingt vorreservieren!). Wir haben uns mehrere Vorspeisen und Hauptspeisen bestellt und alles geteilt, damit keinem etwas entgeht – angefangen von den verschiedenen Antipasti über Risotto, Pasta und Fleisch bis zum Dessert war alles absolut hervorragend. Babystühle und Wickeltisch sind ebenfalls vorhanden, falls ihr einen braucht. Generell sind die Italiener sehr kinderfreundlich, auch wenn es mal etwas lauter wird; hier werdet ihr garantiert nicht schräg angesehen, wenn das Kleinste mal weint.
Fazit: für einen Tagestrip ist Borghetto alles in allem zu klein; für ein Abendessen verbunden mit einem Spaziergang allerdings wunderschön und sehr empfehlenswert!
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