Toskana mit Kindern ist immer eine gute Idee. Dieses Gebiet ist unglaublich vielfältig – man findet Hügel zum Mountainbiken, Meer zum Baden und Sandstrand zum Burgen bauen, dazwischen wunderschöne Landschaften. Städte, wie Florenz, Siena, Pisa oder Lucca muss man wirklich mal gesehen haben. Die Italiener sind unglaublich kinderfreundlich und über das Essen – und die Eiscreme! – brauchen wir gar nicht erst zu diskutieren.
Das waren für uns Gründe genug, unseren letzten Familienurlaub genau dort zu verbringen – über Peschiera am Gardasee ging es nach Montecatini val di Cecina in ein hübsches Landhaus. Dieses lag ja verkehrstechnisch zwar ziemlich günstig – jeweils eine Stunde von den sehenswerten Städten und vom Meer entfernt – allerdings wirklich in der Pampa. Am zweiten Urlaubstag (ein Sonntag wohlgemerkt) mussten wir überraschenderweise feststellen, dass wir nichts Gescheites mehr zum Essen hatten. Wer kleine Kinder hat, weiss, dass sowas äusserst fatal enden kann, bis zum Abendessen ausharren war also keine Option. Wir setzten uns ins Auto, fuhren auf gut Glück los und fanden: Volterra.
Volterra
Volterra ist eines der bekannteren Urlaubsziele in der Region. Die Stadt liegt majestätisch auf einem Bergrücken und bietet einen fantastischen Rundum-Blick auf die Umgebung. Für die Twilight-Fans unter euch: sie ist auch Heimat der Volturi, der Königsfamilie der Vampire 🙂 Die Optik wird beherrscht durch die so typische Bauweise und Architektur der Gegend: viele verwinkelte, kleine Gassen, Häuser direkt aneinandergebaut, terrakotta-farbige Wände.
Aufgrund der vielen Touristen gibt es in Volterra einige nette Geschäfte mit Schmuck, Deko (Volterra gilt auch als die Alabaster-Hauptstadt der Toskana) und Lebensmitteln. Wir haben hochwertiges Olivenöl, Trüffel, Wildschweinsalami und Pecorino mit Kräuterkruste mitgenommen.
Sehr empfehlen kann ich euch die Osteria dei Poeti. Sie befindet sich in einer kleinen Seitengasse, etwas entfernt vom Touristenrummel. Da wir – trotz manchmal etwas lautem Kleinkind – sehr herzlich empfangen wurden und das Essen sensationell war, waren wir sogar zweimal dort. Probiert unbedingt die Entenbrust an Thymian und Lavendelhonig und das Kaninchen mit Zitronen-Mayonnaise und sautierten Zucchini – absoluter Wahnsinn! Am nächsten Tag ging es nach:
Florenz
Diese Stadt hat so unglaublich viel zu bieten. Wir haben dort zwei ganze Tage verbracht und haben nur unsere absoluten „Must-Sees“ geschafft: die Kathedrale, Ponte Vecchio, die Uffizien und Santa Croce. Dazwischen haben wir uns ausgiebig dem „dolce far niente“ gewidmet: essen, trinken, entspannen.
Meine Tipps für Florenz mit Kindern
Wasser mitnehmen
Falls ihr, wie wir, im Hochsommer in Italien unterwegs seid: die Tagestemperatur von 40°C kann leicht überschritten werden. Achtet wirklich darauf, dass ihr für euch genug Wasser zum Trinken dabei habt. Am besten ist es, ihr zieht euch um die Mittagszeit in die Unterkunft zurück und geht erst wieder ab Nachmittag auf die Straße.
Morgenstunden nutzen
In Florenz (sowie generell in den italienischen Städten) ist im Sommer unheimlich viel los; Tausende drängeln sich teilweise durch die engen Gassen. Das macht das Bummeln mit Kinderwagen nicht unbedingt leicht. Nutzt die Morgenstunden des Tages für euer Sightseeing – das dürfte mit kleinen Kindern nicht wirklich ein Problem sein 🙂 In Florenz und Pisa waren wir schon um halb acht vor Ort, holten uns Kaffee und heiße Schokolade und schlenderten durch menschenleere Gassen. Es ist auch unglaublich schön zu sehen, wie sich die Stadt im Morgenlicht verändert; ein zarter, rötlicher Schleier legt sich über alles. Weiterer Vorteil: um diese Zeit ist es auch noch nicht so heiß.
Tickets im vorhinein buchen
Falls ihr in Kathedrale, Museen, etc. hinein gehen wollt, müsst ihr unbedingt im vorhinein eure Tickets buchen. Die Menschenschlangen sind unglaublich lang, kein Kind (und wenige Erwachsene) hat Geduld für stundenlanges Warten.
Kleinere Restaurants suchen
Florenz ist generell ziemlich teuer. Sucht euch zum Essen kleinere Lokale fernab der Touristenstrecken. Vor allem am südlichen Arno-Ufer gibt es schnuckelige Restaurants, die nicht so kostspielig sind (allerdings trotzdem nicht billig!). Wenn möglich, versucht auch, telefonisch zu reservieren. Empfehlen kann ich:
Tamerò Pastabar an der Piazza Santo Spirito: nettes, kleines Pastarestaurant mit ein paar Tischen draußen direkt am Platz vor der Kirche. Besonders empfehlenswert sind die Culurgiones: eine spezielle sardische Pasta-Art gefüllt mit Shrimps und Schwarzkohl.
Borderline – exzellentes Steakhouse. Habe hier eines der besten Steaks meines Lebens gegessen. Sehr zuvorkommendes Personal, kinderfreundlich – die Leute hier haben wirklich Ahnung von dem, was sie tun.
Gelateria La Carraia – das beste Eis in ganz Florenz. Man könnte fast sagen, lebensverändernd 🙂 Ignoriert die lange Schlange, es lohnt sich! Kleiner Tipp: spaziert am besten nach dem Abendessen hin, sodaß ihr den Sonnenuntergang auf der Brücke genießen könnt.
Habt ihr noch Tipps für Toskana, oder speziell zu Florenz mit Kindern? Da wir auf jeden Fall bald mal wiederkommen wollen, wäre ich sehr gespannt zu hören, was ihr noch so empfehlen könnt! Lasst es mich wissen, würde mich sehr darüber freuen!
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